11.04.2011

Red Lips Day

Master "Kommunikation in der Mode- und Beauty-Branche" - Vierter Teil
Master "Communication in fashion and beauty" - Part Four



Als ich dieses Wochenende meinen roten Kiko Lippenstift aufgetragen habe, musste ich daran denken, wie ich in Madrid zu diesem treuen Begleiter gekommen bin...

      When I put on my red Kiko lipstick this weekend, I remembered the day I bought this true companion in Madrid...

Debbie Smith

Das alles geht zurück auf Debbie Smith. Niemals werde ich unser Kennenlernen vergessen, wie sie vor der Masterklasse stand und sich vorstellte...und wie wir alle aus dem Erstaunen nicht mehr rauskamen. Debbie Smith ist Amerikanerin und war während des VOGUE-Masters unsere Lehrerin in den Fächern "Art Direction" und "Beauty-Fotografie". Ganz unscheinbar auf den ersten Blick aber unvergesslich auf den zweiten. Mit ihrem charmanten amerikanischen Akzent erzählte sie uns, wie sie in den Vereinigten Staaten auf dem Land aufgewachsen war, an der Uni BWL studierte und daraufhin in der Wallstreet landete. Der Job zwischen Börsenanalysten in grauen Anzügen machte sie furchtbar unglücklich weshalb sie alles hinschmiss um in einem Café zu kellnern und sich darüber klar zu werden, was sie im Leben wirklich erreichen wollte. Als sie eines Tages einen schweren Fahrradunfall erlitt und sie zurück aufs Land, zu ihren Eltern musste, erreichte sie einen Tiefpunkt in ihrem Leben. Sie wusste, dass es so nicht mit ihn weitergehen konnte. Also stand sie eines Tages nach dem Duschen vor dem Spiegel und blickte in ihr vom Unfall entstelltes Gesicht, als sie plötzlich laut um ein Signal Gottes flehte. Ein Signal, das ihr einen Wink geben sollte, wie es nun weitergehen sollte. Und dieser Wink kam. In Form einer Duschstange, die aus der Halterung fiel und ein kleines Zettelchen am Duschvorhang entblößte, auf dem stand: "Made in Japan". Also machte sie sich wieder ans Kellnern und sparte ihr gesamtes Einkommen bis sie genug Geld hatte für ein Flugticket nach Tokio. One-Way. In Japan fand sie dann ihren Weg in die Modewelt, ohne einen einzigen Cent in der Tasche. Sie arbeitete für verschiedene Zeitschriften bis sie Art Director der japanischen VOGUE wurde. Ihr Gespür für Farben und Fotografie und vor allem ihre Liebe für das Außergewöhnliche brachten sie auf diese Position auf der sie einige Jahre arbeitete. Doch wieder sollte ein Zufall ihre Karriere beeinflussen. Eines Nachts träumte Debbie von sich selbst als riesige blonde, kantige Frau zwischen hunderten winzigen, zierlichen Japanerinnen und da wusste sie: ihre Zeit in Japan war vorbei, sie fühlte sich nicht mehr wohl. In New York arbeitete sie unter anderem für das Kultmagazin Interview, in Paris für die VOGUE. Schließlich landete sie in Spanien, wo es ihr gefiel und wo sie sich (voerst) niederließ. Debbie Smith ist nun Art Director des spanischen Condé Nast Verlags und Herausgeberin von Büchern wie "Beauty in Vogue". Und: eine der besten Lehrerinnen die man sich vorstellen kann. Die Aufgaben, die sie uns gab, waren immer sehr kreativ. Ein Video machen über eine Farbe. Eine Firma erfinden anhand eines Namens. Das perfekte Logo erstellen. Schönheit definieren.
   
      All of this dates back to Debbie Smith. I’ll never forget how we met each other, when she stood in front of the class and introduced herself to us... and how we were totally impressed by her stories. Debbie Smith is American and during the VOGUE Master she was our teacher in "Art Direction" and "Beauty-Photography". At first glance she seems to be unspectacular but on the second she is more than unforgettable. With her charming American accent she told us how she grew up in the country, how she studied business studies and finally landed in Wallstreet. The job in between analysts in grey suits made her feel terribly unlucky. So, she left it and started waiting tables at a Café and thinking about what to do with her life. But when one day, she had an accident by bicycle and she had to return to her parents‘ house in the country, she hit rock bottom. She knew, she couldn’t keep on living that life. Then, one day, she stood in front of the mirror, starring at her face, deformed by the accident, and shouted out loud that she needed a signal from God. A signal to show her what to do with her life. And yes, that signal came. It was a shower bar that fell down and bared a slip on the shower curtain: “Made in Japan”. So, she went back to waiting tables and saved all her money for a ticket to Tokyo. One-way. In Japan she found her way into the world of fashion, without a single cent in her pocket. She worked for different magazines when she finally became art director of Japanese VOGUE. Her sense for colors and photography as well as her love to everything exceptional brought her to that position where she stayed and works for a few years. But again, it had to be a coincidence that had influence on her career. One night she dreamed about herself being a huge blonde woman in between hundreds of tiny and delicate Japanese women and that was how she knew: her time in Japan was over now. Back in New York she worked inter alia the Interview magazine, in Paris for VOGUE again. In the end she landed in Spain, where she liked to live and decided to stay (for the time being). Debbie Smith is now Art Director of the Spanish Condé Nast editorial and editor of books like "Beauty in Vogue". And: she is one of the best teachers you can imagine. The tasks she gave us were always very creative. Make a video about one certain color. Make up a company based on one name. Do the perfect logo. Define beauty.




Eines Tages gab sie uns eine simple Aufgabe: Zum nächsten Tag sollten wir alle mit rot geschminkten Lippenstift erscheinen. Mit "alle" meinte sie ALLE: auch diejenigen Mädels, die natürliche Schönheit bevorzugten und auf Schminke verzichteten und auch die Jungs. Sinn und Zweck daran war, in sich hinein zu hören, zu fühlen, wie der rote Lippenstift das Selbstbewusst sein veränderte. Wie man mit den Blicken in der U-Bahn am frühen Morgen umging. Wie der Körper Haltung annahm weil man diese dünne rote Schicht auf den Lippen so sehr fühlte. Wir gaben ihr alle Recht: der rote Lippenstift ist weit mehr als nur Schminke. Seit Jahrzehnten zählt er als Symbol der Verführung, der Sinnlichkeit und der Weiblichkeit. Auch diejenigen unter uns, die sich vorher nie getraut hatten, roten Lippenstift zu benutzen (darunter auch ich) waren vom Zauber gefangen und legten sich kurz darauf ein eigenes Exemplar zu. 

      One day she gave us a new and easy task: for the next day we all had to put on red lipstick. She really meant "all" by referring to erverybody: also the girls in class that prefered natural beauty over make up and also the boys. The purpose was to feel how the red color on your lips changed your self-esteem and personality. How to deal with the views from strangers in the subway, early in the morning. How your body changes into a different posture because you really can feel the red color on your lips. We were all convinced that red lipstick is a lot more than simple make up. Since decades it expresses seduction, sensuality and feminity. Also the ones who had not used red lipstick before (as me) were inspired and bought an own exemplar.


Das ist also meine kleine Geschichte, wie ich zum roten Lippenstift gekommen bin. Wie sieht es bei euch aus? Tragt ihr rot bei besonderen Anlässen? Merkt ihr auch diese besondere Wirkung??

So that is my personal story how I got to this lipstick. What about you? Do you wear it for special events? Do you also feel the difference??



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